Thomas Menzler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was soll ich sagen man könnte sagen ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht:

Thomas Menzler aus Ilvesheim ich würde mich als Allroundangler bezeichnen mit Schwerpunkt das
Grundfischen bzw. Feeder-Angelns.

Wie kam es dazu?
Das frage ich mich selbst. Ich bin weder der beste Angler, wie manchmal behauptet wird, noch habe ich diesen Status angestrebt. Bekannt wurde ich auch durch die Vorbereitungslehrgänge für die Fischerprüfung die ich seit 2000 als Referent, Ausbilder und als Lehrgangsleiter durchführe. Vielleicht auch weil ich natürlich geblieben bin – und ehrlich. Ich stehe zu Pannen und Fehlschlägen. Da erkennen sich die angehenden Angler wieder. Die Bekanntheit hat aber sicher auch damit zu tun.

Ich unterscheide in Angler und Lebensabschnittsangler. Letztere, sage ich, haben sich nie gefragt, um was es beim Angeln geht. Um was geht es denn?
„Schon was gefangen?“ lautet die häufigste Frage. Genau darum geht es aber nicht. Es geht um das Verschmelzen mit der Natur. Hört sich kitschig an, nicht wahr? Aber der Eisvogel, der vor meinen Füßen landet, das Gewitter, das mich überrascht, die Ratte, die unter meinen Beinen hindurch rennt – darum geht es. Wer wie ein Berufsfischer in Fangmengen denkt, ist in meinen Augen kein wirklicher Angler. Angeln ist Erleben, eines der letzten Abenteuer. Einen echten Angler erschreckt die Feststellung, dass jedes zweite deutsche Kind noch nie auf einen Baum geklettert ist, denn für Angler ist es selbstverständlich auf Bäume zu klettern, um eine andere Sicht aufs Gewässer zu bekommen.

Was zeichnet einen guten Angler aus?

Er sollte ohne überzogene Erwartungen bei jedem Wetter ans Wasser fahren und sich in der Natur als Gast verhalten. Er sollte Respekt gegenüber der Kreatur zeigen und dem Kollegen den Fang gönnen. Na, ja – und natürlich sollte er auch regelmäßig gut fangen, ohne es erzwingen zu wollen. Ein guter Angler hat aber auch ein gutes Gefühl im Bauch, wenn er ohne einen Fang nach Hause fährt.

 

Wo angeln Ich am liebsten?

In der Metropolregion Rhein Neckar, insbesondere an der alten Neckarschleife bei Ilvesheim natürlich auch am Rhein von Ketsch bis Kirschgartshausen, im Hafengebiete Mannheim und an den Kanälen, die sich durch Heidelberg Wielingen bis Feudenheim schlängeln und natürlich an unserem Vereinsgewässer den Pfingstbergweiher Mannheim. Abseits vom Trubel. Ich fahre bewusst nicht an Gewässer, die für Riesenfische bekannt sind, sondern dahin, wo ich der Natur näher bin. Dafür bin ich im richtigen Landesteil von Baden-Württemberg geboren: Metropolregion Rhein Neckar ist wasserreich, sowohl von oben, als auch von unten.

 

Wie angeln Ich am liebsten?

Per Ansitz, sprich klassisch. Landläufig würde man so den „faulen Angler“ bezeichnen. Man legt einen Köder aus, sitzt und wartet. Man ist nicht so aktiv, wie der Spinnfischer, der künstliche Köder durchs Wasser zieht und dabei viel in Bewegung ist. Man genießt. Übrigens auch bei Nacht und bei Frost und Wind.

 

Welches war mein schönstes Angel-Erlebnis?

Da fallen mir viele ein, ich könnte ein Buch darüber schreiben. Eines meiner faszinierendsten Erlebnisse fand ich die Begegnung mit einer Ratte, die sich vor meinem Eimer auf die Hinterbeine stellte, mich ansah und höflich zu fragen schien, ob es mir etwas ausmacht, wenn sie sich einige meiner Maiskörner/Maden stibitzt. Nie vergessen werde ich auch ein Megagewitter, das ich am Wasser erlebte.

 

Warum gibt es nur wenige Anglerinnen?

Würmer und Maden auf Haken zu spießen, ist nicht jedermanns Sache. Doch heute angeln viele mit Ködern aus Gummi oder Kunststoff . Man nennt das „sauberes Angeln“. Seitdem begeistern sich zunehmend auch Frauen für dieses facettenreiche Hobby. Frauen fangen übrigens oft besser, denn sie handeln intuitiver. Auch die Frau zeigt mir oft anschaulich, wie mein Beruf funktioniert. Gelernt haben sie das Angeln übrigens bei mir.

 

Sie haben noch nie geangelt, möchte es aber gern mal probieren. Was raten Sie mir?

Los geht’s! Worauf warten Sie? Der Rat sollte hoffentlich genügen. Problematisch ist in Deutschland leider die Rechtslage. Denn angeln darf man nur mit Schein. Und wer will schon den Schein machen, ohne zu wissen, ob ihm das Angeln Freude macht.